Warum Du nach dem Warum fragen solltest oder die 5-Why-Methode
Bild: towfiqu-barbhuiya, unsplash.comWarum?
Die Frage nach dem Warum beantwortet die Frage nach der Unterscheidung: Warum soll ich bei Dir kaufen? Und nicht bei der Konkurrenz? Warum soll ich das Produkt/die Dienstleistung kaufen?
Weil …
Die Frage nach dem Warum ermöglicht Differenzierung und Identifikation. Wenn meine Werte mit den Werten der Unternehmung/Organisation/Person übereinstimmen, entscheide ich mich dafür bzw. dagegen, wenn sie nicht übereinstimmen.
Mit «The Golden Circle» hat Simon Sinek in einem vielbeachteten Ted-Talk in Erinnerung gerufen, wie wir in der Regel kommunizieren:
Wir reden über das WAS: Was ist das Produkt/die Dienstleistung/das Projekt.
Wenn es hoch kommt, reden wir auch noch über das WIE: Wie produzieren/arbeiten wir? Welche Prozesse befolgen wir? Welche Werte leben wir?
Was wir in der Regel weglassen, ist das WARUM: Warum tun wir, was wir tun? Warum stehen wir jeden Tag dafür auf? Warum solltest Du das Produkt/die Dienstleistung kaufen? Dich für das Projekt engagieren?
Wenn wir über das WARUM nachdenken, sollten wir nicht nur unser WARUM im Kopf haben, sondern auch das WARUM unserer Zielgruppe. Was ist für die relevant und essenziell? Und bekommen wir eine Übereinstimmung mit unserem eigenen WARUM?
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Du willst dem WARUM auf die Spur kommen? WARUM-Fragen helfen Dir garantiert und wenn Du noch die 5-Why-Methode anwendest, bekommst Du viele Antworten!
Die 5-Why-Methode ist ein Weg, um Ursachen für Fehler zu finden (Root-Cause-Analysis). Durch 5 x Nach- und Hinterfragen «Warum?» bzw. «Warum ist das so?» kommst Du den Ursachen auf die Spur.
Ursprünglich kommt diese Methode aus der Produktionssteuerung und wird zur Qualitätssicherung eingesetzt. Wenn irgendwo ein Fehler auftritt, kommst Du mit 5-Why zu den Ursachen der Fehler. Erfinder dieser Methode ist Toyoda Sakichi (Vater des Toyota-Gründers und geistiger Vater der industriellen Revolution in Japan). Die 5-Why sind ein wichtiger Teil der Lean-Philosophie.
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Identifiziere das Problem
Ausgangslage ist eine Beobachtung bzw. ein Sachverhalt: In der Osterhasenproduktion wurde ein Fehler gemacht: die linke Hälfte des Osterhasen hat eine andere Farbe als die rechte Hälfte. Nun gehst Du mit der betreffenden Person aus der Produktion (oder mit Dir selber) in einen Dialog:
Beobachtung / Problem | Linke Hälfte ist anders als rechte Hälfte |
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1. Warum ist die eine Hälfte andersfarbig? | Weil die eine Form mit dunkler Schokolade gefüllt wurde. |
2. Warum wurde die eine Form mit dunkler Schokolade gefüllt? | Weil es keine helle Schokolade mehr hatte. |
3. Warum hatte es keine helle Schokolade mehr? | Weil niemand rechtzeitig nachbestellt |
4. Warum hatte niemand rechtzeitig nachbestellt? | Weil nicht klar ist, wer diese Aufgabe übernehmen soll. |
5. Warum ist nicht klar, wer diese Aufgabe übernehmen soll? | Weil es keine klare Aufgabenzuteilung und Regel gibt. |
Mögliche Lösung | Klärung des Beschaffungsprozesses und Zuteilung der Aufgaben mit Regeln. |
WARUM-Fragen können positiv oder negativ formuliert sein. Statt nur danach zu fragen, warum etwas so ist, kannst Du auch fragen: «Warum wird es nicht so und so gemacht?» oder «Warum könnte es nicht anders sein?» usw.
Es gibt kein richtig oder falsch und die Methode ist eine Übungssache, mit der Du auf eine sinnvolle Analyse kommst.
Beobachtung / Problem | Linke Hälfte ist anders als rechte Hälfte |
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1. Warum ist die eine Hälfte andersfarbig? | Weil die eine Form mit dunkler Schokolade gefüllt wurde. |
2. Warum wurde die eine Form mit dunkler Schokolade gefüllt? | Weil es keine helle Schokolade mehr hatte. |
3. Warum wurde nicht rechtzeitig bemerkt, dass es keine helle Schokolade mehr hat? | Weil niemand rechtzeitig Bescheid gegeben hat. |
4. Warum hat niemand rechtzeitig Bescheid gegeben? | Weil keiner gefragt hat. |
5. Warum fragt keiner? | Weil alle im Stress sind. |
Mögliche Lösung | Aufgabenverteilung, Prozess und Ressourcen anschauen, hinterfragen und optimieren. |
Manchmal brauchst Du weniger als 5 Warum-Fragen, manchmal mehr. Wenn Du mit Deiner Frage nicht weiterkommst, hilft es in der Regel bereits, einen oder zwei Schritte zurückzugehen und die Fragen anders zu formulieren.
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Wann ist die 5-Why-Methode nicht ideal?
Die 5-Why-Methode eignet sich gut, um Ursachen in Prozessen und technischen Systemen zu analysieren. Für Systeme, die nicht linear, kausal und einfach sind. Sobald es komplexer ist, sprich Ursache und Wirkung nicht mehr eindeutig zueinander oder gar wechselwirkend sind, ist diese Methode nicht geeignet. Dazu gehören z.B. Team-Dynamiken, soziale Interaktionen und menschliches Verhalten. Hier hilft Dir vernetztes Denken und Visualisierung, um nicht falsche oder vorschnelle Schlüsse zu ziehen.
In die Zukunft gerichtet
Ersetze nun das WARUM mit WOFÜR und schon evaluierst Du damit nicht die Ursache eines Problems, sondern das gewünschte Resultat. Der Grund dafür liegt in der Verbindung zur Vergangenheit des WARUMs, während WOFÜR den Blick in die Zukunft ermöglicht. 5-mal WOFÜR eignet sich daher für die Zielentwicklung.
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