Warum wir glauben, miteinander zu reden, aber aneinander vorbeikommunizieren

Bildquelle: Hugo Jehanne, unsplash.com

«Gedacht heisst nicht immer gesagt.
Gesagt heisst nicht immer richtig gehört.
Gehört heisst nicht immer richtig verstanden.
Verstanden heisst nicht immer einverstanden.
Einverstanden heisst nicht immer angewendet.
Angewendet heisst noch lange nicht beibehalten.»

(*Konrad Lorenz)

Sie kennen diese Szene vom Mann am Steuer, der an der roten Ampel wartet und dem Kommentar seiner Frau, als die Ampel auf Grün wechselt?

 

Wenn nicht, hier in der Kurzform:

Mann fährt Auto. Ampel steht auf Rot. Mann bremst und wartet. Ampel wechselt auf Grün. Mann bemerkt dies nicht sofort. Frau sagt: «Es ist grün.» Mann gereizt: «Fahr ich oder fährst Du?»

Bildquelle: Jon Tyson, Unsplash.com

Das berühmte Beispiel von Friedemann Schulz von Thun erläutert das Kommunikationsquadrat:

Der Sender/die Senderin tut eine Nachricht kund. Dabei beinhaltet diese stets vier Elemente:

  • Sachinhalt: Worüber ich informiere
  • Appell: Was ich erreichen möchte
  • Beziehungshinweis: Wie ich zum Empfänger der Nachricht stehe
  • Selbstkundgabe: Was ich von mir zeige

Das Spannende ist, dass immer auch der Empfänger/die Empfängerin der Nachricht mit den vier Ohren bzw. Elementen hört. Und diese jedoch nicht mit den gleichen vier Seiten des Senders/der Senderin übereinstimmen müssen.

 

Wenn wir obiges Beispiel nehmen, sehen wir die folgenden Inhalte:

  • Sachebene: «Die Ampel ist grün.»
  • Appell: «Fahr los.»
  • Beziehungshinweis: Die Frau will dem Mann helfen.
  • Selbstkundgabe: Die Frau hat es vielleicht eilig.

 

Der Mann hört mit den vier Ohren:

  • Sachinhalt: «Die Ampel ist grün.» -> hier sind sich Mann und Frau noch einig.
  • Appell: «Fahr los.» -> Mann interpretiert: «Du bist so langsam, fahr endlich los.»

 

Folge: Er ist beleidigt und reagiert gereizt: «Fahr ich oder fährst Du?»

 

Bildquelle: Kelly Sikkema, Unsplash.com

Reden Sie über das Reden

Missverständnisse sind unnötig häufig, jedoch nicht unvermeidbar. Die Beziehung zwischen Kommunizierenden spielt eine Rolle, ebenso Tonfall, Kontext, Körpersprache, Gestik, Mimik, usw.

Eine ganz simple Massnahme, um unnötige Missverständnisse zu vermeiden, ist das Reden über das Reden: Wie wollen wir miteinander reden? Diese sogenannte Metakommunikation verhilft zu einer guten Kommunikation und ist dann gegeben, wenn Absicht und Verständnis übereinstimmen.

Mehr über den unsichtbaren, unbewussten Teil der Beziehungsebene in Das Wesentliche ist verdeckt

Mehr über die Killer von Beziehungen in Woran Beziehungen scheitern

 

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